Haarausfall durch Chemotherapie

Was tun?

Bei einer Chemotherapie ist der Haarverlust die offensichtlichste Nebenwirkung, mit der es den meisten Menschen schwerfällt, entsprechend umzugehen. So stellt aus diesem Grunde der Verlust der Haare neben den anderen gesundheitlichen Beschwerden eine große Belastung für die Betroffenen dar. Denn wenn das Haar ausfällt, leidet die Seele mit – symbolisiert doch volles Haar Lebenskraft, Attraktivität und Selbstbewusstsein. Müssen auch Sie sich mit diesem Thema auseinandersetzen und darüber nachdenken, was Sie nun am besten tun können? Diese Medizinische Broschüre soll Sie bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Haarausfall unterstützen und Ihnen helfen, die für Sie beste persönliche Lösung zu finden.

Warum können bei einer Chemotherapie die Haare ausfallen?

Krebszellen haben die Eigenschaft, sich von Natur aus sehr häufig zu teilen. Und genau diese Tatsache macht sich die Chemotherapie zu Eigen, indem sie mit ihren Medikamenten diesen Teilungsmechanismus hemmt. So können sich die Krebszellen nicht mehr vermehren. Auch Haarzellen teilen sich häufig, damit das Haar wächst und so können bei dem Prozess der Chemotherapie leider auch diese Zellen beschädigt werden. Ist dies der Fall, kommt es zum Haarverlust. In der Regel setzt der Haarwuchs zwei bis vier Wochen nach der letzten Chemotherapie-Anwendung wieder ein. Nach weiteren sechs Wochen ist oft schon ausreichend Haar für eine Kurzhaarfrisur vorhanden.

Der Weg zum richtigen Haaransatz

Überlegen Sie zunächst, welche Lösung für Sie persönlich die Beste ist. Die Möglichkeiten sind vielfältig: eine neue schicke Kurzhaarfrisur, ein modisches Kopftuch oder das „Beibehalten“ Ihrer alten Frisur mittels einer Perücke. Das Angebot an Perücken ermöglicht fast jede Frisur und Haarfarbe. Eine Perücke kann erheblich dazu beitragen, das Lebensgefühl zu verbessern. Dafür ist es allerdings wichtig, dass die Kriterien Natürlichkeit, sichere Befestigung und sehr guter Tragekomfort erfüllt werden. Außerdem sollten Sie bei der Frisurenwahl auf den Pflegeaufwand und den regelmäßigen täglichen Umgang mit der Perücke achten. Je länger das Haar, desto größer ist in der Regel der Pflegeaufwand. Auch das Material einer Perücke ist dabei entscheidend. Perücken gibt es in Kunst- und Echthaar als auch in einem Haar-Mix (Platinum Haar). Platinum Haar und insbesondere Echthaar verursachen im Vergleich zu Kunsthaar mehr Anpassungs- und Pflegeaufwand. Für kurzfristigen Haarersatz bei einer Chemotherapie sind deshalb Kunsthaarperücken empfehlenswert, insbesondere weil Kunsthaar dank modernster Technologie kaum mehr von Echthaar zu unterscheiden ist.

Natürlich haben aber auch Echthaarperücken und Perücken aus Platinum Haar ihre Berechtigung. Sie sind bei guter Pflege eine Klasse für sich und können damit individuelle emotionale Bedürfnisse. erfüllen. Bereiten Sie sich rechtzeitig auf den Haarausfall nach einer Chemotherapie vor. Am besten sollten Sie, wenn Sie noch Ihren vollen Haarwuchs haben, d.h. bereits vor Beginn der Chemotherapie, spätestens jedoch nach der ersten Behandlung, einen Beratungstermin mit einem Zweithaarspezialisten vereinbaren. Dieser Zweithaarspezialist findet mit Ihnen gemeinsam die richtige Frisur, schneidet diese später typgerecht ein und weist Sie fachgerecht in den Umgang und die Pflege Ihrer Zweitfrisur ein.

Erfahrung aus erster Hand

Immer wieder beweisen manche Menschen, bei denen die niederschmetternde Diagnose Krebs festgestellt wird, erstaunlichen Mut und entwaffnende Offenheit. Die Medizinische Broschüre von DENING HAIR porträtiert anhand der dort veröffentlichten Vorher/Nachher-Bilder eine solche Persönlichkeit. Caro Kotke, Fotomodell und Bloggerin bekam mit nur 29 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Auf carolionk.com sowie auf Instagram (@carolionk) hält sie ihre Follower rund um die Themen Fashion, Healthy Living und Beauty auf dem Laufenden. Sehr offen geht sie auch mit dem insbesondere für sie persönlich sehr sensiblen Thema Brustkrebs um und hat in ihrem Blog sowie auf Instagram ausführlich über ihre Krankheit und die Therapie berichtet. Mit ihrem Mut, offen über ihre Krankheit, die damit verbundene Therapie sowie über ihre Gefühle dabei, zu schreiben, hilft Caro Kotke vielen Betroffenen. Auch über die persönliche Erfahrung bei der Suche nach einer richtigen Perücke, berichtet sie ausführlich.

Kosten für Haarersatz

Über die medizinische Notwendigkeit von Haarersatz entscheidet zunächst der behandelnde Arzt. Ihre Kosten für eine Perücke hängen von der Qualität der Perücke, aber auch erheblich von den Krankenkassenzuschüssen ab. Neben dem Material (Kunst-, Platinum- oder Echthaar) ist die Qualität der Montur (Tresse, Monofilament oder auch Filmansatz) sowie der Arbeitsaufwand bei der Herstellung des jeweiligen Modells (Maschinen- oder Handarbeit) für den Preis entscheidend. Eine Synthetikperücke aus dem Sofortprogramm ist selbstverständlich günstiger als eine Maßanfertigung. Bei beiden gibt es jedoch aufgrund der verschiedenen Produktionsarten mehrere Preisklassen. Der Preis für eine Perücke kann demnach zwischen ungefähr 350 Euro bis 1.500 Euro und sogar noch darüber liegen. Chemotherapie-Betroffene wählen meist Perücken aus dem Sofortprogramm, da eine Maßanfertigung 10-12 Wochen dauert. In den meisten Fällen werden die Kosten für den Haarersatz anteilig von den Krankenkassen erstattet. Die Richtlinien für Krankenkassenzuschüsse sind vielschichtig und ändern sich sehr häufig. Eine gemeingültige Aussage kann daher nicht getroffen werden. Ihr persönlicher Krankenkassenzuschuss berechnet sich nach dem Leistungskatalog ihrer Krankenkasse und ist meistens von der Art und Dauer der Behandlung, der Beschaffenheit Ihres Kopfes und gegebenenfalls von noch anderen Faktoren abhängig. Unverständlich formulierte Leistungskataloge der Krankenkassen sorgen allerdings häufig für Unsicherheit bei den Betroffenen. Zweithaarspezialisten betreuen und beraten Sie bei der Abrechnung mit Ihrer Krankenkasse gerne und übernehmen für Sie die Beantragung Ihres Kostenzuschusses bei Ihrer Krankenkasse. Auch bei Problemen mit Genehmigungen stehen wir Ihnen selbstverständlich mit Rat und Tat beiseite.